„Ein Cenote (spanisch; mayathan ts’ono’ot, in Ortsnamen meist dzonot) ist eine Karsthöhle mit Grundwasserzugang, die oft durch Einsturz der Höhlendecke dolinenartig als großes Kalksteinloch vorliegt, das mit Süßwasser gefüllt ist und als Brunnen dienen kann.“
So beschreibt Wikipedia Cenoten und wer schon mal in Mexiko war, der kennt diese vielleicht von Ausflügen zu den alten Stätten und Bauten der Maya. Wer sie nicht kennt, hier die kurze Laienbeschreibung meinerseits:
„Große, tiefe Löcher gefüllt mit Wasser, welche von den Maya wahlweise als Trinkwasser-Quelle oder auch gerne mal als Beerdigungsstätte für menschliche Opfergaben genutzt wurden.“
Ein großes, tiefes Loch gruben sich auch unsere Busters im ersten Inning im Auftaktspiel gegen die Wiesbaden Flyers. Es gab glücklicherweise keine Menschenopfer zu verzeichnen, doch das Spiel war wohl nach dem ersten Inning trotzdem verloren, denn ganze 10 Runs erzielten die Flyers im ersten Abschnitt. Für unsere Busters leider ein wiederkehrendes Phänomen, dass wir oftmals ein Inning pro Spiel verzeichnen, in welchem viel schief geht und wir uns dadurch in eine schlechte Ausgangslage begeben. In der Vergangenheit beschrieb unser Teammate David Donat dies auch gerne als „Busters-Inning“. Sich aus diesen Löchern – Cenoten – dann wieder auszubuddeln kostet viel Energie und erfordert zudem einen nahezu makellosen weiteren Spielverlauf.
Zu den Busters gehört aber auch eine gewisse Resilienz, die Eigenschaft nicht aufzugeben und sich in diese Spiele hineinzukämpfen und so war es auch diesmal. Nachdem wir unseren Starting Pitcher David Schmitt, der mit argen Kontrollproblemen zu kämpfen hatte (10 BF, 6 BB, 1 HP, lediglich 1 Out und 10 ER), vom Mound genommen hatten, kam Leonard Ditrich auf den Hügel und pflügte anschließend durch das Line-Up der Landeshauptstädter. Zunächst besorgte er die zwei fehlenden Aus im ersten Inning und zauberte anschließend gegen das starke Flyers-Lineup mit tollen Pitches drei punktelose Innings auf das Scoresheet.
Diese tolle Leistung hielt uns im Spiel, doch unser Offensiv-Motor stottert noch ein wenig. Die frühe Ansetzung des Spiels und die damit verbundene sehr geringe Trainingszeit im Vorfeld offenbarte sich am Schlagmal besonders. Lediglich im ersten Inning konnten wir zwei Runs erzielen, danach konnten wir im zweiten, vierten und sechsten Inning jeweils nur einen Punkt nachlegen.
Am Ende erzielten wir zwar genauso viele Hits wie die Flyers (7), doch 4 zu 12 Walks zugunsten der Flyers sprechen eine deutliche Sprache und waren am Ende ausschlaggebend für die Niederlage. Aus unserer Cenote aus dem ersten Inning konnten wir uns somit nicht mehr herausgraben. Doch um im Bild zu bleiben, können wir den weiteren Spielverlauf als eine Quelle der Hoffnung ansehen, denn abgesehen vom „Busters-Inning“ waren wir mit dem stets potenten Lineup der Flyers auf Augenhöhe.
Beim abschließenden gemeinsamen Essen bei einer amerikanischen Fast-Food-Kette war die einhellige Meinung, dass es ein guter Start in die Saison war, der primär Lust auf die weitere Saison macht.
Drei Stars des Spiels:
*** Leonard Ditrich: Zeigte seine bisher wohl beste Pitcher-Leistung im Busters-Trikot. Brachte die immer schlagfreudigen Amigos der Flyers mit seinen Pitches zur Verzweiflung und legte drei scoreless Innings auf. In seinem gesamten Outing gab er lediglich zwei Hits ab, verbuchte 5 Strike Outs und von seinen 4 Runs war keiner Earned (zumindest laut Scroresheet ;)). Eine tolle Leistung von unserem Ace!
** Dirk Rübeling: Durfte erstmals als Pitcher seine Qualitäten unter Beweis stellen und zeigte direkt, dass das viele Training über den Winter Früchte trägt. Er füllte die Strike Zone konstant mit seinen Pitches und musste keinen einzigen Walk abgeben, was für ein Pitching-Debut eine wunderbare Sidenote darstellt. Mit etwas mehr Hilfe seiner Defensive wäre auch ein Outing ohne abgegebene Runs möglich gewesen. Zudem lieferte er womöglich den schönsten Schlag des Tages für unser Teams als er ein tiefes Double ins Centerfield schlug. Nur wenige Zentimeter fehlten zum ersten Homerun der Busters-Karriere.
* Christian Schöneborn: Unser Rückkehrer bringt ein Element in unser Spiel, das in den letzten Jahren oftmals gefehlt hat: Speed. Eindrücklich zeigte er dies als er einen Infield-Hit mit seinen flinken Beinen herauslief. Auch in der Defensive wusste er zu brillieren und fieldete auf Secondbase zwei harte Grounder souverän und hielt unseren Pitchern den Rücken frei.
Die Ehrenmedaille des Spiels vergeben wir an den Wettergott, der schließlich doch noch Mitleid mit uns hatte und uns das Spiel zu Ende spielen ließ, nachdem wir im ersten Inning eine längere Pause aufgrund von starkem Regen und leichten Hagel einlegen mussten. Zwar schickte er uns immer wieder mal eine steife Brise Wind vorbei, sodass auch dem Scorer das Dach wegflog, doch zwischendurch blitze auch die Sonne aus den Wolken – echtes Aprilwetter…im März.
Die Bilder zum Spiel von Markus: