Diese eine typische Situation im Soft- und Baseball, die jede/r kennt:
Du bist bereit. Grimmig entschlossen. Das Ziel fest vor Augen. Gleich ist der Moment gekommen. Deine Knie zittern bereits leicht. Anspannung liegt in der Luft. Du schaust nochmal in die Runde und siehst vertraute Gesichter, die mit dir gemeinsam diesen Moment durchleben, doch niemand kann dir nun helfen. Deine Hände fühlen sich eiskalt an und du fragst dich, wann wird es enden?!
Und dann kommt er endlich: Dein Teammate, auf den du am frühen Morgen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt seit 20 Minuten warten musst, weil er verschlafen hat.
Es werden keine Namen genannt, doch so oder so ähnlich könnte es sich am gestrigen Sonntagmorgen auch für sechs wackere Gremlins in Gießen zugetragen haben, die sich gemeinsam auf den Weg nach Bielefeld zur Indoorseries begeben wollten. Denn die Beavers aus der Stadt in Ostwestfalen hatten eingeladen und die Gießener Studis folgten dem Ruf gerne. Zwei weitere Gremlins stießen vor Ort zum Team und komplettierten die Mannschaft.
Am Spielort traf man zunächst auf die Flying Bats aus Duisburg. In einem spannenden Spiel konnten sich die Duisburger erst im letzten Inning absetzen und das Spiel entscheiden, welches bis zuletzt ausgeglichen verlief. Die Gremlins zeigten vor allem am Schlagmal durchweg gute Leistungen. Garniert wurde dies durch einen Inside-the-Park-Homerun von Starting Pitcher Johannes Pfeffer. Er umrundete die Bases stets aggressiv und verdiente sich somit bei seinem Husarenstück auch das Glück des Tüchtigen: Während die Flying Bats also den Ball munter hin- und herwarfen, fallen ließen oder auch mal unpräzise warfen, rannte der Pfeffimeister einfach immer weiter bis ins Glück.
Auch in der Defensive wussten die Gremlins zu gefallen. Vor allem Tobi „Schnappy“ auf der Shortstop-Position und Marc „Tele-Marc“ auf 1B zeigten sich für einige Outs im ersten Spiel verantwortlich. Zudem lieferte der Pfeffimeister als Pitcher eine konstante Leistung und hielt sein Team dadurch im Rennen.
Zwar reichte es am Ende nur zu einer knappen 8:10-Niederlage, doch die Konkurrenzfähigkeit der Gremlins im College-Softball kann schon seit geraumer Zeit nicht mehr in Frage gestellt werden.
Auch im zweiten Spiel stellten sie das wieder unter Beweis. Im Aufeinandertreffen mit den gastgebenden Bielefeld Beavers zog man sich abermals beachtlich aus der Affäre. Zunächst konnte man sogar in Führung gehen, denn vor allem in der Offensive zeigte man sich erneut treffsicher und aggressiv auf den Bases. Bereits zum zweiten Inning zogen die Beavers dann ihr Ass aus dem Ärmel und wechselten den designierten Starting-Pitcher ein. Dieser sorgte mit schnellen Fastballs zunächst für Anpassungsschwierigkeiten bei den Gremlins, doch nach und nach stellten sie sich besser ein und hielten das Spiel lange spannend und eng. Leider reichte die Aufholjagd im letzten Inning nicht ganz aus, sodass eine weitere enge 14:16-Niederlage zu Buche steht.
Gedämpft wurde die Stimmung zusätzlich durch gesundheitliche Probleme eines Gremlins, der die Nacht leider in einem Bielefelder Krankenhaus verbringen musste. Doch das Team präsentierte sich insgesamt in guter Stimmung und Verfassung. Nach einem abschließenden (alkoholischen) Feierabendgetränk und netten Gesprächen mit den Gastgebern begab sich der Gremlins-Tross gutgelaunt auf die Heimreise nach einem ereignisreichen und tollen Softball-Tag. Auf dem Heimweg wurden sodann wieder erste Pläne für Teamabende und den kommenden Spieltag in Bottrop geschmiedet. Denn am nächsten Sonntag geht die Indoorseries bereits für die Gremlins weiter.
Nach einem 12h-Stunden-Tag fand man sich wieder im kalten Gießen ein. Die Temperaturen befanden sich hier weiterhin im unteren einstelligen Bereich, doch diesmal begab man sich dann ohne lange zu warten wieder in die warmen heimischen Stuben 🙂
Die Gremlins bedanken sich bei den Flying Bats und besonders bei den gastgebenden Beavers für die hervorragende Ausrichtung des Spieltags!