Nach zwei hochdramatischen Spielen zwischen dem Tabellenersten und dem -dritten der Landesliga A steht fest: Von den Friedberg Braves können die Gießen Busters auf dem Weg zum Titel nicht mehr abgefangen. Ein Sieg reichte den Gästen, um zumindest Platz zwei zu sichern – doch die Busters wollen nun natürlich mehr.
Das war den Gießenern eigentlich auch im ersten Spiel in Friedberg anzumerken: Offensiv und defensive gingen sie konzentriert zu Werke und führten nach anderthalb Innings souverän mit 9:1. Partie gelaufen – dachten wohl die meisten Zuschauer und Aktiven. Doch weit gefehlt. Pitcher Joseph Müller legte gut los, kam dann aber bei zwei Aus völlig aus dem Tritt, Friedberg machte Punkt um Punkt und plötzliche stand es nur noch 9:6. Im dritten Inning lief’s dann passend dazu auch am Schlag nicht mehr rund – und am Ende des Durchgangs hieß es 10:10. Was Gießen auch machte, Friedberg hatte immer wieder eine Antwort. Mit 12:12 und 14:14 ging es weiter, doch in den Innings sechs und sieben war es das dann mit der Herrlichkeit. In der Offensive nervös, in der Abwehr zittrig blieben die Schläger stumm und die Handschuhe zittrig. Symptomatisch endete das Spiel mit einem defensiven Fehler, und Gießen hatte eine unnötige und ärgerliche Niederlage kassiert.
Die Anspannungen wollte auch während der folgenden halben Stunde Pause nicht weichen. Pitcher Peter Cichon kam ohne das richtige Schuhwerk, das im heimischen Flur stehengeblieben war, mit den Bedingungen nicht zurecht und nicht ins Spiel. Diesmal ging Friedberg in den ersten beiden Innings deutlich mit 7:2 in Führung. Wieder schien die Partie gelaufen – doch wieder mussten Zuschauer und Aktive merken: weit gefehlt. Spielertrainer Phil Gebhardt stellte sich trotz einer schmerzhaften Entzündung im Wurfarm auf den Pitcherhügel, und der Funke sprang auch auf die Mannschaft über und entzündete, angepeitscht von den Lieblichkeiten aus dem Frauenteam, das Feuer wieder. Nach drei Innings stand es nur noch 5:8, nach vier Innings dann 10:8. Ein Vorsprung, den Gießen nicht mehr aus der Hand geben sollte. Zwar ließen sie im letzten Durchgang beim Stand von 12:9 noch einmal zahlreiche Baserunner geladene Bases zu – will heißen: der potenziell zum Sieg reichende Punkt stand am Schlag – doch den langen Flyball ins linke Feld fing Allen Jones, der fehlerfrei agierende, beste Defensivmann auf Seiten der Gäste, sicher.
Vier Spiele müssen die Busters nun noch absolvieren. Zwei Siege am kommenden Wochenende beim Tabellenzweiten 1860 Frankfurt würden reichen, um den ersten Titel seit 20 Jahren in die Vitrine des Männerteams stellen zu können. Die Frauen haben schon vor einigen Wochen den
Hessenmeistertitel im Softball nach Gießen geholt.
Es spielten: Allen Jones 4 von 7, zwei Walks; Viejo Lerchbacher 4 von 8 (davon ein Triple), Walk; Chrissy Leinberger 4 von 7, zwei Walks; Charles Dalwin Ogando 5 von 7, drei Walks; Phil Gebhardt 2 von 4; Peter Cichon 2 von 8, Pitchy Hilgart 2 von 5 (davon ein Homerun, weil gerade Frau und Kind gekommen waren und er angeben musste), Walk; Johannes Klinke 2 von 7; Joseph Müller 1 von 6; Micky Blazek 1 von 2, Walk; Christian Schöneborn 1 von 2; Dennis Rathmann; Mathar Bajwa.
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