Gießen. Corona-Einschränkungen und Baseball lassen sich gut vereinen, schließlich findet der Sport im Freien statt, die Spieler haben zumeist ordentlich Abstand zueinander und Körperkontakt kommt ohnehin so gut wie nie zustande. Dennoch hinderte die Pandemie natürlich auch die Base- und Softballer der Gießen Busters am Ausüben ihrer Sportart. Doch nach einigen Monaten der Unklarheit und des bangen Wartens stand die gute Nachricht: Es findet auch in diesem ungewöhnlichen Jahr Ligabetrieb statt – anders als sonst und verkürzt, aber immerhin: ein bisschen Normalität im Unnormalen. Und natürlich mit Hygienekonzept und Desinfektionsmittel stets in Reichweite.
In zwei von drei gespielten Partien hieß der Gegner Maintauns Redwings. Das Jugendteam, das als Spielgemeinschaft Friedberg Braves/Gießen Busters ins Rennen geht, unterlag in seinem Heimspiel am vergangenen Wochenende eben jenen Gästen knapp mit 12:16. Die Männermannschaft machte es ein klein bisschen besser und besiegte die Redwings einen Tag später in der Verbandsliga der Herren mit 5:3. Nach einem 10:8 zum Auftakt bei den Erbach Graßhoppers also ein Start nach Maß.
Der Vorteil des Teams ist das hohe, nahezu methusalemsche Durchschnittsalter. Die meisten Busters spielten wahrscheinlich schon Baseball, als ihre Gegner vom Wochenende noch gar nicht auf der Welt waren. Und so können sie mit viel Erfahrung das fehlende Training aus den Wochen des Lockdowns (und teilweise auch danach) problemlos wettmachen. „Ist wie Fahrradfahren“, kommentierte ein graumelierter Spieler, der namentlich nicht genannt werden wollte (sich aber vielleicht auch schon gar nicht mehr an seinen Namen erinnert), als er endlich wieder einen Baseballhandschuh anziehen durfte (ganz ohne Hilfe seiner Krankenschwester übrigens).
Zum Glück für die Rentnergang finden sich noch einige kongeniale holde Jünglinge in ihren Reihen – und so entsteht ein gut funktionierendes Team, das sowohl defensiv als auch offensiv stark und zwischenzeitlich nahezu brillant spielt.
Das neun Innings dauernde Spiel jedenfalls war – was zu diesem frühen Zeitpunkt natürlich nicht zu erahnen war – bereits im ersten Inning entschieden: Die Busters ließen defensiv keinen Punkt zu (ebenso wie in sechs der acht folgenden Durchgänge) und brachten selber drei Runner nach Hause. Eine Führung, die sie dank guten Pitchings von Charles-Dalwin Ogando und Jose Molero sowie starken Feldspiels nicht mehr abgaben. Auf beiden Seiten dominierten die Defensiven – und so stand am Ende ein knapper aber verdienter 5:3-Sieg der Gastgeber. Die ungeschlagen die Verbandsliga anführen.
Nun stehen noch zwei Auswärtsbegegnungen an, ehe die Gießen Busters am 12. September (13 Uhr) auf dem Hartplatz nahe der Spielstätte des FC Gießen bereits ihr Saisonfinale bestreiten.
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