Am Donnerstag, den 10. Mai, stand für die Herren der Busters kein geruhsamer Feiertag, sondern eine Begegnung der besonderen Art an. Die Giessen Busters empfingen die Kassel Herkules zum Auftaktspiel des diesjährigen Hessenpokals auf dem heimischen Hammerwerferplatz. Im Hessenpokal wird ein normales 9-Inning-Spiel gespielt. Da es in den hessischen Landesligen üblich ist nur fünf Innings pro Spiel zu spielen, was kaum ein Baseballspiel genannt werden dürfte, freuten sich viele Busters allein aus diesem Grund auf die Begegnung. Endlich durfte mal ein richtiges Baseballspiel gespielt werden. Da die Gäste aus Kassel zwei Ligen über den Busters in der zweiten Baseball-Bundesliga angesiedelt sind, sahen viele diese Begegnung bereits im Voraus als entschieden an. Doch weit gefehlt, es sollte ein spannendes und hart umkämpftes Spiel werden, dessen Ausgang bis zum letzten At Bat vollkommen offen stand.
Trotz schlechter Wetterprognosen, konnte das Spiel wie geplant stattfinden, sodass die Umpire die Partie pünktlich um 13:00 mit dem „Play Ball“ beginnen konnten. Als Gastgeber standen die Busters zuerst in der Verteidigung. Die Aufgaben des Starting-Pitchers wurden Alex Boros anvertraut, der in einem normalen Ligaspiel aufgrund der Ausländerregelung des HBSV normalerweise nur ein Inning pro Partie pitchen darf. In dem 9-Inning-Spiel durfte er ganze drei Innings auf den Wurfhügel. Dieser machte auch direkt zu Beginn eine gute Figur. Zwar konnte sich gleich der erste Kasseler Schlagmann durch einen Walk die erste Base erreichen, jedoch wurde dieser bei einem Steal-Versuch an die zweite Base von Catcher Johannes Klinke ausgeworfen. Bei zwei Aus befanden sich je ein Baserunner der Herkules auf der zweiten und dritten Base. Ein hoch geschlagener Ball auf Centerfielder Joseph Müller versprach das dritte Aus zu werden. Joseph war das Leder allerdings zu heiß, wodurch der Ball leider wieder aus dem Handschuh viel. So konnten die Gäste aus Kassel zwei unearned Runs (geht nicht auf die Kappe des Pitchers) für sich verbuchen. Im Angriff kamen die Busters nur langsam ins Rollen, konnten aber dennoch einen Run anknüpfen. Die folgenden beiden Innings zeigten ein ähnliches Bild. Im zweiten Spielabschnitt konnten die Kasseler erneut aufgrund eines Verteidigungsfehlers zwei Punkte nach Hause bringen und im dritten war es lediglich ein Run. Die Gastgeber knüpften insgesamt drei weitere Runs in den beiden Innings an, sodass das Scoreboard nach einem Drittel des Spiels eine knappe 5:4-Führung zugunsten der Zweitligisten aus Kassel anzeigte. Besonders hervorzuheben ist an dieser Stelle der schöne Schlag zum Homerun von Christopher Leinberger. Dieser streifte nach langjähriger Pause erstmals wieder das Busters-Trikot über konnte direkt überzeugen.
In der Verteidigung des vierten Innings ersetzte Mr. Coach Philipp Gebhardt den Werfer Alex Boros auf dem Pitching-Mound. Dieser machte seine Aufgabe in den folgenden fünf Innings sehr gut. Lediglich ein Kasseler Schlagmann konnte die Bases umrunden, bis im achten Inning zwei weitere Herkules punkten konnten. Demgegenüber standen insgesamt acht Strikeouts, mit denen Gebhardt die Kasseler Schlagleute übertrumpfte. Unterstützt wurde er dabei bei der restlichen Gießener Verteidigung, die in dieser Phase des Spiels fehlerfrei agierte. Catcher Johannes Klinke trug seinen Teil dazu bei, indem er im sechsten Inning einen weiteren Baserunner der Herkules beim Stehlen der zweiten Base erwischen konnte. Aber auch die Verteidigung der Gäste aus Kassel hatte die Busters in der Offensive vollständig im Griff. Die Busters konnten zwar im vierten Inning einen Run anknüpfen, jedoch blieb weiteres Punkten in den folgenden vier Innings aus.
So stand es zu Beginn des neunten und letzten Innings 8:5 zugunsten der Kassel Herkules. Im letzten Spielabschnitt der Begegnung wurde nochmal ein frischer Arm in Form von Peter Cichon auf den Wurfhügel gestellt. Dieser konnte seine gewohnt gute und konstante Leistung als Pitcher auch direkt abrufen. Dennoch konnten die Gäste einige seiner gezielten Würfe in Basehits umwandeln, sodass zwei weitere Kasseler punkten konnten. Mit einem Zwischenstand von 10:5 zugunsten der Busters schien das Spiel zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden. Allerdings durften die Busters ein letztes Mal nachschlagen und schraubten dabei den Nervenkitzel nochmal so richtig hoch. Sie rafften sich noch ein letztes Mal auf und schlugen sich ein Hit nach dem anderen zurück ins Spiel. Drei Runs konnten die Busters für sich verbuchen, bevor die Herkules das Spielbeendene dritte Aus erzielten. Besonders sind dabei Christian Schöneborn, Pichy Hilgart und Peter Cichon hervorzuheben, die bei zwei Aus am Schlag die Nerven behielten und das Spiel mit ihren Hits am Leben hielten. Letztendlich konnte der Pitcher der Herkules ein größeres Übel auf Seiten der Kasseler abwenden und das Spiel mit einem Strikeout beenden. So ging ein spannendes Spiel, welches insgesamt 3 ½ Stunden andauerte, mit einem Endstand von 10:8 zugunsten der Zweitligisten aus Kassel zu Ende.
Fazit: Davon, dass sich zwei Kontrahenten gegenüberstanden, die im normalen Ligabetrieb auf ganz unterschiedlichen Niveaus anzutreffen sind, konnte man an diesem Spieltag gar nichts merken. Von Anfang bis Ende wurde ein spannendes und knappes Spiel auf Augenhöhe ausgetragen, bei dem den anwesenden Baseballfans viele schöne Spielzüge geboten wurden. „Es gab einige Absprachefehler in der Defense und Offense. Auch die beiden Errors kamen sehr ungelegen, da sie letztendlich für 4 Runs verantwortlich waren.“ fasste Coach Gebhardt zusammen, was man auf Seiten der Busters hätte besser machen können. „Im Angriff haben wir die Herkules allerdings mit 13 zu 10 Hits deutlich übertrumpft. Es war heute alles drin und das Spiel hätte genauso gut auch zugunsten der Busters enden können“. Insgesamt konnte man mit der heutigen Leistung zufrieden sein.
Es spielten: Cichon (LF, 3B, P), Molero (CF), Boros (P, LF), Hinz (1B), Leinberger (3B, SS), Gebhardt (SS, P), Klinke (C), Hilgart (2B), Gonzales (RF), Schöneborn (RF), Rizal (PR)
Der nächste Spieltag der Herren findet am Sonntag, den 27. Mai, in Frankfurt statt. Die Eagles sind bislang die einzigen Kontrahenten in der hessischen Landesliga A, die noch keine Niederlage einstecken mussten und demnach den ersten Tabellenplatz direkt vor den Busters innehalten.
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